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Andere Richtungen und Vertreter Teil 2

Pädagogik nach Maria Montessori

„Hilf mir, es selbst zu tun“, ist der bekannteste Grundsatz der italienischen Ärztin und Pädagogin Maria Montessori. In der Überzeugung, dass Kinder ihre natürliche Freude am Lernen behalten, wenn sie selbstbestimmt lernen können, ähnelt Montessoris Ansatz dem des Ehepaars Freinet. Der Lehrer gibt auch hier nicht strikt einen Lernstoff vor, sondern unterstützt die Schüler lediglich bei ihrer eigenständigen Arbeit. Das wichtigste Konzept für den Unterricht ist deshalb die sogenannte Freiarbeit, bei der jedes Kind seine Arbeitsmaterialien selbst aussucht und in seinem eigenen Tempo lernen kann. Die Freiarbeit bestimmt jedoch nicht den gesamten Schultag, vorgesehen sind immer auch klassische Unterrichtsstunden.

Anwendungsgebiete der Montessori-Pädagogik

Häufig wird Montessoris pädagogisches Konzept in Kindergärten und Grundschulen angewendet. Das Lernen kann mit den speziellen Unterrichtsmaterialen für eine Montessori-Erziehung sehr spielerisch und zwanglos gestaltet werden. Für höhere Klassen findet sich das Lernmodell eher selten. Eine Ausnahme ist das Internat Schloss Hagerhof:
Das Gymnasium ist das einzige Internat in Deutschland, das sich ausdrücklich an den pädagogischen Grundsätzen von Maria Montessori orientiert. Auch wenn der Aufbau des Schulkonzepts nach Montessori an Schloss Hagerhof noch im Aufbau ist, lernen schon jetzt die fünften und sechsten Klassen täglich zwei Stunden lang in Freiarbeit, ab der siebten Klasse arbeiten die Schüler stark projektorientiert und fachübergreifend. Ziel des Internats ist es, in den kommenden Jahren die Montessori-Methode bis hin zum Abitur einzusetzen.


Freie Erziehung in der Kinderrepublik: Summerhill

Am konsequentesten setzt den Gedanken einer selbstbestimmten und ganzheitlichen Erziehung der legendäre Schulstaat Summerhill in Großbritannien um. Summerhill ist komplett demokratisch: Schüler und Lehrer haben gleiche Rechte in der Führung des Internats. Der Unterrichtsbesuch ist freiwillig, alle Regeln werden von Schülern aufgestellt und können von ihnen auch wieder aufgehoben werden. Der Erfolg gibt diesem ungewöhnlich radikalen Modell recht: Das demokratische Internat, das 1927 im englischen Leiston in Suffolk von dem Pädagogen A.S. Neill gegründet wurde, gibt es bis heute – also bereits seit über 80 Jahren.

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