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Andere Richtungen und Vertreter

Mit Herz, Kopf und Hand

Obwohl sich die verschiedenen reformpädagogischen Ansätze in ihren Methoden häufig stark unterscheiden, sind sich alle in einem Punkt sehr nah: In der Idee einer ganzheitlichen Erziehung der Kinder, die nicht nur den Schulstoff im Auge hat.

Lernen mit Herz, Kopf und Hand – dieser Grundsatz der Reformpädagogik, der das ganze Kind in den Mittelpunkt rückt, ist aus keinem Schulkonzept mehr wegzudenken und sei es noch so sehr an traditionellen Werten orientiert. Mittlerweile hat sich überall die Überzeugung durchgesetzt, dass Schulen – und ganz besonders Internate – nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch andere erzieherische Aufgaben übernehmen müssen. Selbst an Internaten, die viel Wert auf Disziplin und Tradition legen, sind deshalb Ansätze der Reformpädagogik zu finden.
Das klassische Schulkonzept – Frontalunterricht und Notenprinzip – wird hier ergänzt durch reformpädagogische Lehrmethoden, wie zum Beispiel das Lernen in Gruppenarbeit oder in fächerübergreifenden Projekten. Viele Internate folgen dabei nicht strikt und ausschließlich einer pädagogischen Theorie, sondern erarbeiten sich ihr spezielles pädagogisches Profil, indem sie sich von mehreren Ansätzen anregen lassen. Neben den pädagogischen Konzepten von Rudolf Steiner, Hermann Lietz oder besonders christlich orientierten Erziehungsmethoden, gibt es noch weitere Modelle, die hier kurz vorgestellt werden sollen.


Pädagogik nach Célestin und Élise Freinet

Der französische Reformpädagoge Célestin Freinet und seine Frau Élise haben in den 1920er Jahren ein Unterrichtskonzept entwickelt, das die Schüler zu eigenverantwortlichem Lernen anhält. Freinet ging davon aus, dass Kinder eigentlich gerne lernen und ihnen die Schule in ihrer traditionellen, autoritären Form den Spaß am Lernen verleidet.
Indem Freinet den Schülern mehr Freiräume zusprach und den Lehrer-gelenkten Unterricht durch selbständiges Arbeiten, Exkursionen und Projektarbeit ersetzte, sollte der natürliche Lernimpuls der Kinder bewahrt bleiben. Das Erziehungsmodell nach Freinet hat vier grundlegende Ziele: freie Entfaltung der Persönlichkeit, kritische Auseinandersetzung mit der Umwelt, Selbstverantwortlichkeit und Verantwortlichkeit.

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