Förderung von Kindern mit Lernschwächen Teil 3
Diagnose Lernschwäche
Eine Lernschwäche kann bei Kindern und Jugendlichen, die Schulen besuchen, die nicht auf die besonderen Bedürfnisse eingestellt sind, dazu führen, dass sie an einer erfolgreichen Schulkarriere scheitern. Die daraus resultierenden Hindernisse in der weiteren Lebensgestaltung, die Auswirkungen auf die Psyche – besonders in Hinblick auf das Selbstvertrauen – können verheerend sein.
Dabei handelt es sich bei den häufigsten Formen von Lernschwäche keinesfalls um Schwächen in der Intelligenz. Denn Schüler mit Lernschwäche weisen eine hinreichende Intelligenz auf, aber haben im Vergleich zu anderen Schülern Schwierigkeiten in bestimmten Bereichen wie etwa Lesen, Rechnen oder Schreiben.
Lese-Rechtschreib- und Konzentrationsschwäche
Die beiden häufigsten Formen der Lernschwäche sind die Lese-Rechtschreib-Schwäche und die Konzentrationsschwäche des hyperkinetischen Syndroms. Die Formen der Lernstörung treten in unterschiedlichen Schweregraden auf. Nicht immer wird darum überhaupt eine Lernstörung diagnostiziert. Gerade das hyperkinetische Syndrom wird bei sehr intelligenten Schülern oft gar nicht festgestellt.
Trotz ihrer Konzentrationsschwäche, die bewirkt, dass sie ihre Aufmerksamkeit nur eine kurze Zeit bei dem Unterrichtsgegenstand halten können und sie oft nur einen Bruchteil des Unterrichts mitbekommen, bleiben die Schulleistungen in Ordnung, da sie dennoch den Unterrichtsstoff bewältigen können. Grundsätzlich ist die Diagnose einer Lernschwäche oder Lernstörung nicht immer einfach. Die Grenzen sind oft schwer festzumachen, schließlich ist jedes Kind gelegentlich unaufmerksam und nicht alle Schüler beherrschen in derselben Zeit das Alphabet.
Lernschwäche im Unterricht
Daraus wird deutlich, dass ein Unterricht entscheidend ist, der das besondere Lernen von Schülern mit Lernschwäche berücksichtigt. Hierfür ist nicht nur die individuelle Förderung wichtige Voraussetzung, sondern auch eine Unterrichtssituation, die Schülern mit Lernschwäche den Unterricht überhaupt zugänglich macht. Der Unterricht muss für lernschwächere Schüler besonders gegliedert und geplant sein, denn diese haben meist große Schwierigkeiten im Umgang mit unstrukturierten Lernsituationen.
Die Schaffung einer eigenen Lernumwelt fällt fast all diesen Schülern schwer – der Unterricht muss also so gestaltet sein, dass diese Probleme berücksichtigt werden. Nur so kann der Unterricht und die Lehrkraft den Schüler überhaupt erreichen. Internate, die auf Schüler mit Lernschwächen eingestellt sind, haben ihren Unterricht entsprechend konzipiert. Neben der eigentlichen Lehrkraft sind fast immer weitere Pädagogen während des Unterrichts präsent und stehen unterstützend zur Seite.