Hochbegabten-Förderung
Spaß am Lernen
Rund 300.000 Kinder in Deutschland sind überdurchschnittlich begabt. Fast die Hälfte hat in der Schule Schwierigkeiten, weil ihre Begabung wenig gefördert wird. Ein Ausweg sind Internate, die auf die Erziehung hochbegabter Kinder spezialisiert sind.
„Nicht allein das A-B-C, bringt den Menschen in die Höh“, schreibt Wilhelm Busch, „sondern auch der Weisheit Lehren, muß man mit Vergnügen hören.“ – Vergnügen macht die Regelschule vielen überdurchschnittlich begabten Kindern nicht gerade. Zur Unter- forderung kommen häufig noch soziale Schwierigkeiten. Die Kinder nehmen ihre Begabung deshalb oft als Belastung wahr. Eine gezielte Förderung ist für diese Kinder daher besonders wichtig.
Sie brauchen zusätzliche Angebote und Herausforderungen, an denen sie wachsen können. In der Bundesrepublik gibt es derzeit vier staatliche Internatsschulen, die sich auf die Förderung von Hochbegabten spezialisiert haben. Weitere Internate bieten eine fachspezifische Hochbegabtenförderung an: Internate mit besonderem sportlichen, musischen oder mathematisch-naturwissenschaftlichem Schwerpunkt beispielsweise.
Die Gestaltung des Unterrichts
Der Unterricht an speziell für hochbegabte Schüler eingerichteten Internaten ist natürlich auf das schnelle Lerntempo und die hohe Aufnahmebereitschaft der Kinder und Jugendlichnr abgestimmt. Übungs- und Wiederholungsphasen fallen weg, dafür werden Freiräume für das Selbststudium und weiterführende Lehrinhalte geschaffen.
Um die individuellen Begabungen der Schüler gezielt fördern und fordern zu können, gliedert sich der Unterrichtsstoff in zwei Bereiche: Die allgemein verbindlichen Bildungsinhalte, die zum Abitur führen, sowie zusätzliche Wahlpflichtangebote, die je nach persönlichem Interesse von den Schülern belegt werden können.
Förderung nicht nur der intellektuellen Fähigkeiten
Das pädagogische Konzept, das Internate für die Erziehung hochbegabter Kinder und Jugendlicher verfolgen, orientiert sich meist an den ganzheitlichen Ansätzen der Reformpädagogik: Nicht nur die speziellen intellektuellen Fähigkeiten der Schüler sollen in den Internaten gezielt gefördert werden.
Einen ebenso großen Stellenwert hat ihre emotionale, soziale und physische Entwicklung. Zur Ausbildung sozialer Kompetenzen, trägt die starke Einbindung in die Klassengemeinschaft bei ebenso wie Sportangebote oder Praktika in sozialen Einrichtungen.